Neuerscheinung
Günther Zäuner
Manfred
editon roesner artes Literatur 2020, ISBN 978-3—903059-82-5
„Liebe Mamma, wie geht es euch? Seid Ihr noch in Emmersdorf oder schon geflüchtet? Werden wir unsere Heimat wiedersehen? Ich kann nur nicht verstehen, daß unser Herrgott das alles zuläßt. Werden wir diese schreckliche Zeit überleben? Werden wir den Krieg noch gewinnen? Das weiß nur einer und der wurde vom Volk nicht mehr gebraucht, aber schön langsam werden sie wieder nach ihm rufen.“
Manfred Gugler wollte nicht einen sinnlosen Krieg ziehen, doch er hatte keine Wahl. Ein Namenloser unter Unzähligen, der vom selbsternannten Führer ins Feuer gehetzt wurde, eines von unzähligen Bauernopfern. Manfred wollte Priester werden und nur einem Herrn dienen – Gott. Doch Gott hatte andere Pläne mit ihm. Mit 19 Jahren verhungerte Manfred am 24. September 1945 in berüchtigten Lager 108 in der Nähe von Stalingrad in der ehemaligen Sowjetunion; verscharrt an einem unbekannten Ort. Nur sein Name blieb – eingemeißelt im Kriegerdenkmal in Emmersdorf in der Wachau in Niederösterreich.
Bis zu dem Tag an dem Günther Zäuner zufällig ein kleines, unscheinbares Kästchen fand, voll mit Briefen und Aufzeichnungen aus 1944/45, die Manfred nach Hause geschickt hatte. Jeder Brief ließ Manfred lebendiger werden, spürbarer wurden Manfreds Verzweiflung, das verschwendete Leben und die Sinnlosigkeit seines Todes. Manfred Gugler war der Onkel des Autors.
Erhältlich im Buchhandel und beim Verlag.